anonymität und identität Das erste was in einem mud (multi user dungeon) geschaffen wird ist Identität.

Sie trägt dazu bei eine ganze Welt zu erschaffen. Im Netz ist man was man vorgibt zu sein. Viele Nutzer haben mehrere Online-Identitäten und leben als diese Persönlichkeiten verschiedene Leben in verschiedenen communities. Die Erfahrungen, die man in der virtuellen Welt macht sind für viele ebenso wichtig und real, wie die, die sie im rl (real life) machen. Aspekte der eigenen Persönlichkeiten, die im rl unterdrückt werden (müssen), können ausgelebt werden. Dies gilt vor allem für Bereiche des Lebens, die im rl noch immer stark tabuisiert sind, etwa die Sexualität.

Die Körperlosigkeit, die Distanz und die Anonymität schafft eine im Alltag oft unbekannte Intimität. Die Selbstdarstellung und -verwirklichung bekommt eine Basis, die aber verschwindet, sobald der Computer ausgeschaltet ist. Selbstdarstellung und Identität waren früher an einen Ort gebunden, mit denen man durch äusserliche oder soziale Attribute verhaftet war. Im Netz sind die neuen iIdentitätsträger Buchstaben, Zahlen und Symbole. Die Identität eines Individuums zeigt sich erst in Gemeinschaften und in der Interaktion mit anderen. Im Netz kann man nie sicher sein, mit wem man eigentlich zu tun hat. Der andere ist unbekannt und fremd. In der vr (virtual reality) fehlen Gestik, Mimik, ... um Aussagen bewerten zu können. Dadurch, dass man sich allein durch Worte definiert, ist die Spannbreite dessen was das Gegenüber wirklich sein könnte, im Internet wesentlich weiter. Der Cyberspace lässt viel Raum für Projektionen und Interpretationen. Die Anonymität aber lässt eine Verbundenheit den anderen Nutzern gegenüber aufkommen, die sich meist durch eine grössere Offenheit ausdrückt, mit der über Gefühle und innerste Wünsche gesprochen wird. In der virtuellen Welt tummeln sich zusätzlich auch viele künstliche Geschöpfe, wie robots, chatterbots, mobots,... solche Roboter oder künstliche Agenten vermehren sich rasch im Internet. Sie verfügen über einige Fähigkeiten, die es dem Nutzer nicht leicht machen, sie als Software zu erkennen. Diese Wesen sind zweifellos eine Bereicherung des online-Lebens. Sie können aber das Gemeinschaftserlebnis nicht stärken.



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